ADHS in ÖSTERREICH Ein Aufruf, Kinder vor marketingorientierter Behandlung zu schützen - CCHR
CCHR
Bürgerkommision für Menschenrechte
Untersucht und enthüllt Menschreichtsverletzungen in der Psychiatrie
Newsletter

ADHS in ÖSTERREICH Ein Aufruf, Kinder vor marketingorientierter Behandlung zu schützen

ADHS in ÖSTERREICH

Ein Aufruf, Kinder vor marketingorientierter Behandlung zu schützen
ADHS-Bericht_200  
“Wir haben keinen unabhängigen, gültigen Test für ADHS, und es gibt keine Informationen die darauf hinweisen, dass ADHS auf einer Fehlfunktion des Gehirns beruht“
National Institute of Health (NIH) Konsensus Statement
DOWNLOAD Bericht: ADHS in Österreich >>
Wenn man sich mit dem Thema ADHS auseinanderzusetzen beginnt, wird eine Aussage unweigerlich immer wieder ins Auge fallen: „Es ist komplex“.

Was ist mit „es ist komplex“ eigentlich gemeint?

Das Zusammenwürfeln dieser höchst vielfältigen und unterschiedlichen, und darüber hinaus nur allgemein beschriebenen Verhaltensmuster von Kindern und ihre Reduktion auf „eine Krankheit ADHS“ bedingt natürlich schon für sich bereits eine vermeintliche Komplexität.

Wenn wir uns das Thema ADHS ansehen und Gewissheiten und Variablen voneinander isolieren und nur mit den Gewissheiten arbeiten würden, wäre das Problem immer noch komplex? Könnten wir dann nicht effiziente Mittel finden und Wege beschreiten, die Kindern, ihren Familien und ihrer Umwelt helfen würden, ihre Probleme zu bewältigen?

Dieser Bericht versucht, Gewissheiten und Variablen zu isolieren, in der Hoffnung, dass in Österreich ein Weg der Gewissheit beschritten wird, und Menschen nicht aufgrund eines undifferenzierten Gesichtspunkts stigmatisiert werden.

Dieser Bericht thematisiert die wissenschaftliche Gültigkeit einer „ADHS-Diagnose“, und ob und inwieweit sie nicht der eigentlichen Ursachenfindung zu den beschriebenen Symptomen im Wege steht, wenn nicht diese gar unmöglich macht.

Gegenwärtig ist die internationale und österreichische Entwicklung so, dass die Behandlung von ADHS mit Medikamenten, die auf das Zentralnervensystem einwirken, die Behandlung erster Wahl und damit auch die am weitest verbreitete ist.

Wenn eine Diagnose aber nicht nach einer Ursache forscht und diese in die Behandlung inkludiert, was bedeutet dies dann für den Patienten? Bedeutet dies nicht, dass er dann mit ziemlicher Sicherheit mit falschen Mitteln behandelt wird?

Was bedeutet es für ein Kind, mit einer wissenschaftlich nicht belegten Geisteskrankheit diagnostiziert zu werden? Bedeutet dies nicht ein Stigma, dem es sein ganzes Leben erfahrungsgemäß nie wieder entkommen wird?

Dieser Bericht enthält Aspekte über die geschichtlichen Hintergründe der ADHS-Diagnose und den Einsatz von Psychopharmaka und über deren Nebenwirkungen, den Einfluss der Marketing Kampagnen der pharmazeutischen Industrie, den alternativen Ansatz ohne Medikamente, dem viel zu wenig Aufmerksamkeit zukommt, den Berichten der Vereinten Nationen und der EU über die Problematik der Überdiagnostizierung von ADHS und der Verabreichung von Psychostimulanzien an Kinder und das Fehlen von Beweisen für deren positive Wirkung auf die Entwicklung der Betroffenen.

Es sollte eigentlich alarmieren, dass eine schwammige Symptomenbeschreibung Fehldiagnosen nach sich zieht, und dass Kinder mit psychoaktivena Drogen* behandelt werden, wo dies nicht indiziert ist.

Ähnlich wie in den meisten anderen westlichen Ländern nimmt die Zahl der ADHS-diagnostizierten Kinder in Österreich stetig zu, und die Verordnung von Psychopharmaka an Kinder ist während der letzten Jahre dramatisch gestiegen.
“(…) there are signs that the total manufacture and use of central nervous system stimulants for the treatment of ADHD are not leveling off.”
(INCB – International Narcotics Control Board – UNO; Annual Report 2012)

In Abwesenheit von einem klaren Verständnis in der Gesellschaft über die tatsächlichen Ursachen von verhaltensauffälligen Symptomen, die durchaus nicht komplex sind, kann davon ausgegangen werden, dass in Zukunft eine wachsende Zahl von Kindern Gefahr läuft, eine nicht ordnungsgemäße Diagnose und Behandlung von Symptomen zu erfahren, und dass ein nicht unerheblicher Teil der österreichischen Kinder und Jugendlichen Opfer einer schnellen Verabreichung mit
Psychostimulanzien und/oder anderen Psychopharmaka werden, während Lösungen ohne Medikamente zur Verfügung stehen und nicht ausreichend Beachtung finden.

Diese Recherche und dieser Bericht sind ein Appell, mehr auf die natürliche Entwicklung der Kinder zu vertrauen und sich verstärkt auf die Verbesserung der Bedingungen zu konzentrieren, unter denen Kinder aufwachsen, wie in den Bereichen Ernährung, Bildung und soziales Umfeld.

Es ist ein Appell, zeitgerecht zu intervenieren, anstatt Kinder mit einer „Krankheit“ zu etikettieren und medikamentös zu „therapieren“, um sie bequemen gesellschaftlichen Normen anzupassen.

*Psychoaktive (Drogen oder Substanz): als, psychoaktive Substanz, psychotrope Substanz oder Psychotropikum wird ein Wirkstoff bezeichnet, der die menschliche Psyche beeinflusst. Jede von außen zugeführte Substanz, die Veränderungen der Psyche und des Bewusstseins eines Menschen bewirkt, wird als psychotrop oder psychoaktiv bezeichnet. Dazu zählen alle Arten von Psychopharmaka.